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Die Grundprinzipien der ÖSD-Prüfungen

 

 

1. Hoher Bezug zur Realität

Texte und Aufgabenstellungen sind so weit wie möglich authentisch und entsprechen realen Verwendungssituationen. Die ausgewählten Situationen, in denen Sprachhandlungen stattfinden, sind praxisrelevant und repräsentativ. Dies beinhaltet nicht nur die Authentizität von Texten und Aufgabenstellungen, sondern auch ihre situative Einbettung.


2. Adäquate Testformate

Die Aufgabenstellungen sind so angelegt, dass sie die Fähigkeiten der Prüfungsteilnehmenden möglichst direkt widerspiegeln. Wenn beispielsweise Hörverstehen überprüft wird, liegt der Fokus auf dieser Kompetenz, während andere Kompetenzen wie Schreibfertigkeit, Gedächtnisleistung oder mündliche Produktion weitestgehend nebensächlich sind. Beim Überprüfen der Kompetenzen im produktiven Bereich (Schreiben und Sprechen) werden offenere Aufgabenformate eingesetzt, da etwa Multiple-Choice-Aufgaben hier keine zuverlässigen Ergebnisse liefern könnten.


3. Passende Überprüfungsdomänen

Um ein möglichst umfassendes und differenziertes Bild von der Sprachkompetenz einer Person zu erhalten, wird diese in einzelne Teilbereiche aufgegliedert. Das ÖSD unterscheidet hier zwischen den einzelnen kommunikativen Fertigkeiten (Lesen, Hören, Schreiben, Sprechen) und den kommunikativen Fertigkeiten in ihrer Kombination (z. B. Hören und Sprechen: Konversation machen; Lesen und Schreiben: Korrespondieren). Grammatik- und Wortschatzkenntnisse sowie Aussprache und Orthografie werden als untergeordnete Bereiche der kommunikativen Kompetenz angesehen. Sie werden als solche nur implizit mitgeprüft und mitbewertet.


4. Zuverlässige und präzise Bewertung

Offene Prüfungsformate und direktes Testen stellen hohe Anforderungen an Prüfende und Bewertende. Für eine zuverlässige Bewertung sind präzise Bewertungsrichtlinien und -kriterien sowie eine fundierte Ausbildung der Prüfenden unerlässlich.